{Rezension} Wie Schnee so weiß

» 17.12.2016  0 Gedanken «



Titel: Wie Schnee so weiß
OT: Winter
Autorin: Marissa Meyer
Erschienen: 29. Januar 2016
Verlag: Carlsen Verlag
Seitenzahl: 848 Seiten
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Achtung, Spoiler!




Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten – doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen…
>>E...<<, murmelte Winter. >>E wie Enthauptung. Erde. Evret. Eure Majestät.<< Sie überlegte einen Augenblick. >>E wie Entkommen.<<
Scarlet stöhnte. >>E wie Das ist keine Hilfe.<<
>>Nein, das geht nicht.<<
 
Also, erst einmal: ich weiß, dass andere Rezis eigentlich Vorrang hätten, allerdings sind die Emotionen die ich zu Wie Schnee so weiß in diesem Moment habe noch ganz frisch und gewaltig und ich denke, nur wenn ich jetzt mit diesen Gefühlen eine Rezi schreibe, kann sie diesem Buch auch wirklich gerecht werden.

Wenn ich mich heute daran zurück erinnere, dass ich die Luna Chroniken als blöd oder langweilig abgestempelt habe, würde ich mir gerne in den Hintern treten. Schon nach den ersten paar Kapiteln des ersten Bandes war ich so sehr verzaubert, als wäre ich von Levana höchst persönlich manipuliert worden. Und der Zauber hielt an, bis ich schließlich den vierten und letzten Band in den Händen hielt und ich mich emotional auf das Finale einstellen musste.
Das Buch ist mit seinen knapp 850 Seiten natürlich ein ordentlicher Schinken und ein bisschen habe ich mich auch davor gefürchtet, aber die Sorgen waren total unbegründet, denn kaum hatte man angefangen zu lesen, sind die Seiten wie immer nur so dahin geflogen und schwups war man dem Ende nah. So habe ich es geschafft, diesen Wälzer in vier Tagen durch zu lesen. Vier Tage!!

Im letzten Band kriegen wir einen neuen Charakter geliefert, Prinzessin Winter von Luna. Sie ist die Stieftochter von Königin Levana und soll Schneewittchen verkörpern. Sie wird als unbeschreiblich schön beschrieben, was Levana sehr eifersüchtig macht, also zwang sie die Prinzessin mit ihrer Gabe, sich selbst das Gesicht mit einem Messer zu verunstalten. Prinzessin Winter selbst hat sich geschworen ihre lunarische Gabe nie mehr zu benutzen, seit einem tragischen Unfall. Das Unterdrücken der Gabe hat bei ihr aber Spuren hinterlassen, sie sieht oft Dinge, die gar nicht da sind und ihre Gedanken schweifen oft ab und sie kann nur selten klar denken. 
Trotzdem ist Winter ein super liebenswerter Charakter, die, obwohl sie viele Schicksalsschläge hinter sich hat, immer positiv und gütig ist. Trotz ihrer Verwirrtheit, ist sie es, die die Geschichte an manchen Stellen erst in Schwung bringt, denn sie ist sehr tapfer und glaubt an das Gute in jedem. 

Auch altbekannte Charaktere werden uns natürlich nicht vorenthalten. Cinder, Scarlet und Cress, die drei Powerfrauen aus den vorherigen Bänden sind auch wieder mit von der Partie und mit ihnen Imperator Kai, Spezialagent Wolf und *seufz* Captain Thorne. Auch Iko wurde nicht vergessen und als neuer Traumboy ist Jacin, Wächter der Prinzessin, dazu gestoßen.
Wir bekommen also sehr viele Sichtweisen im letzten Band gezeigt, da die Albatros Crew es leider nicht immer schafft, zusammen zu bleiben und jeder die Geschehennisse unterschiedlich mitbekommt. Bei so vielen Hauptcharakteren denkt man sich vielleicht, dass alles irgendwie unübersichtlich wird, aber das wurde es ganz und gar nicht. Alles hängt mit einander zusammen und macht immer Sinn, was ich finde ist eine Meisterleistung der Autorin. Man kann trotz vieler Perspektiven immer den Überblick behalten und der Zusammenhang bzw. der rote Faden geht nicht verloren. Und in dem Moment, wo man denkt Hm, jetzt kam aber lange nichts mehr von Cress, ist Cress im nächsten Kapitel mit erzählen dran (nur als Beispiel). Die Autorin hat also alles perfekt ausgedacht, geplant und umgesetzt.

In der ganzen Reihe kommt generell nichts zu kurz. Wir kriegen Romantik, Witz und Humor (Danke an Iko und Thorne) und Action.
Wie Schnee so weiß ist eine Achterbahn aus all diesen Dingen und an fragt sich ständig wie es weiter gehen soll, denn gerade wenn man denkt, jetzt kommt der Höhepunkt, fällt einem ein, dass man noch 400 Seiten zu lesen hat und prompt passiert im Buch irgendwas, womit man nicht gerechnet hat. 

Zum Ende hin habe ich einfach nur meine Finger in das Buchgekrallt und konnte meine Augen nicht mehr abwenden. Alles fügt sich zusammen und da durch die lunarische Gabe jeder zum Feind werden kann, weiß man nie so recht was passiert. Trotz all dem bleiben die Märchen, um die es im Kern ja geht, nicht fern. Überall kann man Zusammenhänge erkennen, die einem zum schmunzeln bringen.

Das Ende ist, so wie es nunmal war, für mich einfach perfekt gewesen und ich hätte mir keinen schöneren Abschluss wünschen können. 
Seit ich das Buch zu Ende gelesen habe, spüre ich, wie ein Teil von mir fehlt und dass in einem Teil meines Herzens jetzt Leere wohnt, wo vorher noch die liebenswerte Crew gewohnt hat. 
Die Reihe ist beim lesen zu einem Teil von mir geworden und ich hatte es glaube ich noch nie, dass ich eine fiktive Welt und ihre Charaktere schon nach so kurzer Zeit so vermisst habe. Ich hoffe so sehr, dass die Albatros bald vor meinem Fenster halt macht und mich mit zurück in ihre Welt- ihre Galaxie nimmt.

Danke Marissa Meyer, für diese vier grandiosen Meisterwerke!
 



P.S. #cresswell ;)

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